Pflegenotstand stoppen – Gesunde Krankenhäuser erkämpfen!

Pflegenotstand stoppen – Gesunde Krankenhäuser erkämpfen!

Flyer zur Landtagswahl

Seit vielen Jahren sind die Zustände im Gesundheits- und Pflegewesen katastrophal und haben sich in der Corona-Pandemie weiter verschärft. Es ist klar: Die Kolleg:innen in den Krankenhäusern und Praxen sind völlig überlastet. Krankenhäuser wurden privatisiert und durch das Fallpauschalen-System auf Profit getrimmt. Dies geschieht auf Kosten der Gesundheit von Patient:innen und Personal. Durch die schlechten Arbeitsbedingungen verlassen immer mehr den Beruf. Schon jetzt fehlen deutschlandweit mindestens 100.000 Stellen im Krankenhaus und jede dritte Pflegekraft denkt darüber nach, ihren Beruf aufzugeben. CDU, SPD, Grüne und Co. werden nichts an den Bedingungen in der Pflege verbessern. Sie waren es schließlich, die das Gesundheitssystem kaputtgespart haben. 


Mehr Personal muss her!

Man gewinnt nur neue Kolleg:innen und Azubis, wenn die Bedingungen stimmen. Doch bis zu zwei Drittel der Pflegefachkräfte sind nachts allein auf Station und betreuen im Schnitt 26 Patient:innen. Etwa 30 Prozent der Pflegeazubis brechen vorzeitig die Ausbildung ab, da das Personal für eine fachgerechte Praxisanleitung fehlt und sie als Ersatzarbeitskräfte missbraucht werden. So macht Pflege krank. Um das zu ändern, braucht es eine Ausbildungs- und Einstellungsoffensive. Das Potenzial ist da: Bis zu 200.000 ehemalige Pflegekräfte können sich vorstellen in den Beruf zurückzukehren, vorausgesetzt die Bedingungen verbessern sich. Wir kämpfen für eine Lohnerhöhung für jede Pflegekraft von mindestens 500 Euro, eine Ausbildungsvergütung mindestens auf Mindestlohnniveau und eine durch die Kolleg:innen und Gewerkschaften demokratisch bestimmte und gesetzlich garantierte Personalbemessung, da sie als direkt Betroffene den Bedarf am besten einschätzen können.

Für ein bedarfsgerechtes Gesundheitssystem! 

Die Wurzel des Problems liegt im kapitalistischen System. Im Kapitalismus soll alles Gewinn abwerfen. Wir sagen: Profitzwang hat im Krankenhaus nichts zu suchen! Die Fallpauschalen, welche jeder Behandlung ein Preisschild anhängen, müssen abgeschafft werden. Sie belohnen Kürzungen in der Versorgungsqualität mit Gewinnen und bestraft Kliniken, welche in eine bedarfsorientierte Allgemeinversorgung investieren. Wir fordern die vollständige Überführung des Gesundheitswesen in die öffentliche Hand unter demokratischer Kontrolle und Verwaltung durch Beschäftige, Gewerkschaften und Patient:innen. Denn nur so können wir ein Gesundheitssystem schaffen, welches sich nach dem gesellschaftlichen Bedarf statt Profit richtet. 

Zusammen für Veränderung kämpfen!

Als linksjugend [’solid] NRW unterstützen wir die Kolleg:innen im Gesundheitsbereich in ihrem Kampf für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Die Pandemie hat gezeigt, dass es die Beschäftigten sind, die das System am Laufen halten und nicht die Vorstände. Sie hat auch gezeigt, dass die etablierte Politik selbst in der größten Krise den Pflegenotstand nicht angehen wird. Der erfolgreiche Kampf der Berliner Krankenhausbewegung an der Charité und Vivantes beweist aber, dass wir in der Lage sind unsere Interessen gegen die Herrschenden durchzusetzen, wenn wir uns organisieren und kämpfen!

Wir fordern auf der Straße und im Parlament:

  • Löhne rauf: Ausbildungsvergütung auf Mindestlohnniveau oder höher! Mindestens 500 Euro mehr für jede Pflegekraft! Bezahlung aller Krankenhaus-Beschäftigten mindestens nach TVöD-Tarif!
  • Mehr Personal: Fachgerechte Praxisanleitung in der Ausbildung! Gesetzliche Personalbemessung nach Bedarf! Fallpauschalen abschaffen!
  • Öffentlich stattPrivat: Schluss mit Privatisierung! Privatkliniken und Pharmakonzerne in öffentliche Hand unter demokratische Kontrolle und Verwaltung durch die arbeitende Bevölkerung!

Willst du uns im Wahlkampf helfen? Auf unserer Material-Seite kannst du dir den Aufruf als Flyer bestellen.