Für den Erhalt von Sozialwissenschaften an nordrheinwestfälischen Schulen – Gegen kapitalistische Lernfabriken!

Für den Erhalt von Sozialwissenschaften an nordrheinwestfälischen Schulen – Gegen kapitalistische Lernfabriken!

Die derzeitige Schwarz-Gelbe Landesregierung plant das Schulfach Sozialwissenschaften durch ein neues Fach namens „Politik/ Wirtschaft“ zu ersetzen. Grund für die neue Landesverordnung zur Lehramtsausbildung sei demnach eine angebliche Stärkung politischer und wirtschaftlicher Bildung durch die Schulen.

Dieser Vorstoß von Bildungsministerin Gebauer und der CDU-FDP-Landesregierung stellt jedoch einen Angriff auf die bisherige politische und sozialwissenschaftliche Bildung in nordrhein-westfälischen Schulen dar. Im Ersatz-Vorschlag „Wirtschaft/ Politik“ sollen soziologische Themenbereiche nicht mehr angesprochen werden.
Stattdessen sollen nur noch einseitig staatsbürgerliche Bildungsinhalte zusammen mit oberflächlichen wirtschaftlichen Themenkomplexe besprochen werden.

Die Interdisziplinarität, die das Fach Sozialwissenschaften auszeichnet und eine kritische Auseinandersetzung mit Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ermöglicht, wird dabei auch abgeschafft. Der Vorschlag von Schwarz-Gelb stellt somit auch eine Gefahr für die Möglichkeit des kritische Denkens seitens der Schüler*innen dar. Aus marxistischer Perspektiver sind wirtschaftliche und politische Vorgänge nicht von gesellschaftlichen zu trennen. Die fehlende Auseinandersetzung mit ihnen führt zu einem unvollständigen Verständnis wirtschaftswissenschaftlicher und politologischer Inhalte, die letztlich eine ganzheitliche Bildung auf dem Gebiet der Sozialwissenschaften behindert.

Der Vorschlag ist zudem ein gewaltiges Problem für SoWi-Lehrer*innen und Lehramtsanwärter*innen in NRW, die einerseits zwangsweise eine einjährige Fortbildung besuchen müssen oder keine Gewissheit haben, ob und wie ihr Studium in Zukunft noch anerkannt wird. Eine Verordnung, die tausenden Lehramtsanwärter*innen den Zugang zum Lehramt verwehrt in Zeiten von massivem Lehrer*innenmangels ist unverantwortlich.

Wir schließen uns daher der Stellungnahme der jungen GEW an und fordern den Erhalt des Schulfachs Sozialwissenschaften und eine Rücknahme der neuen Lehramtszugangsverordnung!

Als linksjugend [’solid] NRW fordern wir:

  • Für den Erhalt von Sozialwissenschaften als Schulfach! Kritisches Denken an Schulen fördern statt es zu behindern!
  • Für eine Beseitigung des Lehrer*innenmangels in NRW!
  • Für ein selbstbestimmtes und freies Lernen statt kapitalistischen Lernfabriken!