Klima retten, nicht zerstören: Raus aus der Kohle! Hambacher Forst verteidigen!

Seit heute sind die Besetzungen im Hambacher Forst akut räumungsbedroht. Aktivist*innen haben Teile des Waldes vor sechs Jahren besetzt, und seitdem hat sich dort eine aktive Protest- und Widerstandskultur gegen Klima- und Umweltzerstörung entwickelt. Jetzt schätzen sie, dass bis zum 22. September Teilräumungen oder gar eine Kompletträumung der besetzten Bäume sowie der Infrastruktur und Barrikaden im Wald wahrscheinlich sind. Diese Einschätzung wird auf der Webseite hambacherforst.org gründlich erklärt und es gibt für uns keinen Grund, sie zu bezweifeln.

Der Hambacher Forst – bzw. der kleine Rest, der von ihm übrig ist – steht auf einem großen Braunkohlevorkommen. Der Energiekonzern RWE möchte die Kohle gerne abbaggern, um sie in Kraftwerken für Strom und Fernwärme zu verfeuern. Diese sollen dann mit Profit verkauft werden. Den Rücken frei gehalten bekommt der Konzern auf Landesebene von der NRW-Regierung, die von der Relevanz der Kohleverstromung für die nordrhein-westfälische Industrie spricht, und auf Bundesebene von der Kohlekommission, die den dringend nötigen Kohleausstieg weiter verzögert. Dabei gibt es längst gute Alternativen!

Die NRW-Regierung sowie RWE wollen bereits vor der Rodungssaison (ab Oktober dürfen Bäume gefällt werden) Fakten schaffen: Den Protest brechen, für die Räumungen bereits Teile des Waldes zerstören und somit eine rückwärtsgewandte Technologie weiter mit Brennstoff füttern. Das muss verhindert werden!

Wir rufen Dich auf: Beteilige Dich an Protest- und Widerstandsaktionen!

Der Hambacher Forst ist zu einem Symbol für den Widerstand gegen Braunkohleabbau und Klimazerstörung geworden. Dabei gibt es dort immer wieder auch militante Aktionen, die wir nicht gut heißen. Auch wenn manche Medien versuchen, in diese Richtung zu berichten: Das steht nicht für die Bewegung, sondern ist ein Randphänomen. Und man muss klar sagen, dass die eigentliche Gewalt von RWE und Staat ausgeht: Durch körperliche Angriffe auf Aktivist*innen durch Securities; durch prügelnde Polizist*innen, Festnahmen und Knast; durch Zwangsräumungen von Anwohner*innen, deren Häuser den Kohlebaggern weichen sollen; und durch den Klimawandel, der immer weiter angeheizt wird und Millionen Menschen weltweit zur Flucht zwingt.

Wir stehen für entschlossenen Widerstand, der seine Aktionsformen transparent machen kann und dafür Sympathien und teilweise Beteiligung aus der Bevölkerung bekommt. Wir meinen, dass dieser Kampf letztlich nur gewonnen werden kann, wenn massiver Druck aufgebaut wird – militante Aktionen schaden da eher. Stattdessen braucht es große Demos, direkte Aktionen wie Blockaden und auch den Versuch, die Beschäftigten von RWE zu gewinnen: Sie sind nicht der Feind, sondern ebenso von den krank machenden Arbeitsbedingungen betroffen. Wir fordern die Enteignung von RWE, den Ausstieg aus der Kohleindustrie und Ersatzarbeitsplätze für alle Beschäftigten zu mindestens gleichen Konditionen! Wenn nötig, müssen Umschulungen angeboten werden.

Es gibt viel zu tun!
Informier Deine Nachbarschaft, Kolleg*innen, Freund*innen!
Schau auf hambacherforst.org, wie Du die Aktivist*innen vor Ort unterstützen oder Dich einbringen kannst!
Organisier eine Demo in Deiner Stadt oder besetz mit anderen Büros von RWE oder CDU!
Engagier Dich gegen den kapitalistischen Irrsinn, für eine sozialistische Zukunft: Mach mit bei linksjugend [’solid]!