Solidarität mit den Aufständischen im Iran!

Was mit lokalen Demonstrationen gegen die miserable wirtschaftliche Situation begonnen hat, hat sich nun zu aufstandsähnlichen Protesten im ganzen Land ausgebreitet. Neben Forderungen gegen teure Lebenshaltungskosten und Arbeitslosigkeit machen sich zunehmend grundsätzliche politische Forderungen breit. Studierende der Universität Teheran riefen „Tod dem Diktator“ (gemeint ist der religiöse und politische Staatsoberhaupt Chamene’i). In anderen Städten riefen die Demonstrant*innen „Wir wollen keine islamische Republik“ und „Nieder mit Rohani“. Das iranische Regime antwortet bis jetzt mit äußerster Brutalität und Sperrung Sozialer Netzwerke, um weitere Proteste zu erschweren.

Bemerkenswert ist, dass die Protestbewegung größtenteils von jungen Menschen und Frauen getragen wird.

Internationale Solidarität ist jetzt wichtig – auch, weil Trump versucht die Proteste für sich zu vereinahmen. In Wahrheit interessiert er sich aber nicht für die Kämpfe der iranischen Arbeiter*innenklasse und Jugend. Die USA haben noch nie etwas für die linke iranische Opposition getan, sondern finanzierten stattdessen die rechten Monarchisten der Pahlavi-Dynastie. Das iranische Volk kann sich nur selbst befreien, die Regime-Change-Mentalität des Westens vermag dies nicht.

Doch ist auch mit Erschrecken festzustellen, dass manche „Pseudolinke“ sich auf die Seite des iranischen Regime stellen und die Proteste für ein CIA-Coup halten. Dies ist nicht nur eine bescheuerte Verschwörungstheorie, sondern enthält auch eine rassistischen Kern, weil hier die Mündigkeit des iranischen Volkes verneint wird, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Mit solch einer Position erklärt man sich selbst zum Feind der iranischen Arbeiter*innenklasse. Die jetzige Revolte hat die Möglichkeit das seit 38 Jahren bestehende Regime zutiefst zu erschüttern und im besten Fall durch eine bessere Gesellschaftsform zu überwinden.

Daher volle Solidarität mit den Protestierenden im Iran!