Erfolgreiches Sommercamp der linksjugend [’solid] nrw

Erfolgreiches Sommercamp der linksjugend [’solid] nrw

Vom 12.-16. Juli veranstaltete die linksjugend [solid] nrw ein Sommercamp für alle Aktivist*innen und Interessierte, aber auch Mitgliedern aus anderen Bundesländern. Das Camp fand auf einer Burg in der Nähe von Dortmund statt. Vom Essen bis zu den Workshops war das ganze Camp selbst organisiert und tägliche Plenen ermöglichten allen das Camp aktiv mitzugestalten. Das Camp stieß auf rege Teilnahme und die jüngsten Aktivist*innen waren gerade mal 14 Jahre alt. Auch internationale Genossen aus Irland, der Elfenbeinküste und dem Sudan beteiligten sich am Camp.

Es nahmen mehr als 40 Genoss*innen am Camp teil. Die Kosten betrugen 45€ für die ganze Woche, Verpflegung inbegriffen, oder 30€ als ermäßigter Preis. Das Geld, welches nach Abzug er Ausgaben übrig bleibt, werden wir in den kommenden Wahlkampf und anderen Aktionen investieren.

Sieben Tage lang gab es Workshops zu verschieden historischen, theoretischen und aktuellen Themen. Genoss*innen gaben berichte aus Frankreich und Kurdistan, wo sie sich an den Klassenkämpfen beteiligten. Es wurde über die Russische Revolution, Marxismus und Umwelt diskutiert, sich über Feminismus und den Kampf für LGBTIQ-Rechte ausgetauscht. Aber auch die Praxis kam nicht zu kurz: So gab es Demo- und Blockade-Trainings, eine Schnitzeljagd und ein Fußballturnier.
Die Abende endeten meist mit einer Podiumsdiskussion zu kontroversen Themen wie zum Beispiel „Wie gegen die AfD vorgehen“, „Brexit- Und wie weiter?“ oder „Was war die Sowjetunion?“.
Danach konnte man den Tag mit einem Film oder am Lagerfeuer ausklingen lassen.

Höhepunkt und Abschluss des Sommercamps bildete die Podiumsdiskussion zwischen Claus Ludwig (Köln, Antikapitalistische Linke) und Daniel Schwerd (Mitglied des Landtages für die LINKE, Ex-Pirat) über Rot-Rot-Grün und Regierungsbeteiligung. Besonders im Anbetracht der im nächsten Jahr kommenden Land- und Bundestagswahl bot diese Debatte an eine spannende und kontroverse Diskussion zu werden. Dies zeigte sich daran, dass während des Podiums die meisten Genoss*innen anwesend waren und sich mit zahlreichen Redebeiträgen beteiligten.

Daniel Schwerd stellte in seiner Einleitung und Beträgen dar wie parlamentarische Arbeit funktioniert und das unter bestimmten Bedingungen auch eine Regierungsbeteiligung der LINKEN möglich wäre um kleine Verbesserungen zu erreichen. Dabei stellte er eine Trennung zwischen parlamentarischer und außerparlamentarischer Politik dar und machte deutlich die Linke wäre eine parlamentarische Partei.
Claus Ludwig stellte in seinem Teil klar, dass es nicht Aufgabe der LINKEN sein sollte Illusionen in SPD und Grüne zu schüren. Stattdessen sollte die LINKE in klarer Opposition der herrschenden Politik stehen und die Interessen der Mehrheit vertreten. Sie solle das Parlament als Bühne und Plattform nutzen um außerparlamentarischen Bewegungen eine Stimme zu geben. Die Geschichte habe gezeigt, dass die Arbeiterbewegung die größten Erfolge durch Protesten auf der Straße erkämpft hat. Die LINKE muss auch jetzt durch soziale Kämpfe den Herrschenden Verbesserungen abringen und die Menschen organisieren.

Das Publikum zeigte sich deutlich auf der Seite von Claus Ludwig und stellte in vielen Beiträgen an Hand von Beispielen die arbeiterfeindliche Politik von SPD und Grünen dar. Ein Genosse aus Irland berichtete wie die AntiAusterityAlliance und PeopleBeforeProfit mit nur 6 Abgeordneten im Parlament eine erfolgreiche Kampagne zum Massenboykott von Wassergebühren anführte und diese damit zu Fall brachte.
Die Genoss*innen freuen sich schon in den kommenden Wahlkämpfen eines klar antikapitalistisches Programm nach vorne zu bringen und als sozialistischer Jugendverband zu intervenieren.

Der Erfolg des Sommercamps zeigt, dass es eine Tradition in NRW werden sollte, die in den nächsten Jahren etabliert und verbessert wird.