Solidaritätsbekundung der linksjugend [’solid] NRW mit der GDL

Solidaritätsbekundung der linksjugend [’solid] NRW mit der GDL

Heute früh endete der zweite Bahnstreik, organisiert von der Gewerkschaft deutscher Lokomotivführer. Auch wenn der Streik für viele Menschen negative Auswirkungen hatte – dafür ist das Bahn-Management verantwortlich! Wir sind solidarisch mit den kämpfenden Kolleg:innen und unterstützen ihre Forderungen. Auf unserem Sommercamp haben wir die Streiks thematisiert und ein Solidaritätsfoto gemacht. Heute veröffentlichen wir außerdem unsere Solidaritätserklärung mit einigen politischen Vorschlägen:

Wir stehen in Solidarität mit dem Bahnpersonal.
Wir lassen uns nicht durch Spaltungsversuche blenden. Wir durchschauen den bürgerlichen Lug und Trug in den Medien. Denn die Teilprivatisierung einer gemeinnützigen Institution kann nichts anderes als Lohnsenkung für die Beschäftigten bedeuten. Missmanagement mag ein Grund für schlechte Löhne sein, aber ganz grundsätzlich gilt: um Kapital produzieren zu können muss Mehrwert expropriiert werden. Die DB also profitabel zu „managen“ kann nur auf den Rücken der Beschäftigen passieren. Ein Streik ist das einzig wirksame Druckmittel dies –immerhin– zu vermindern. Deshalb stehen wir solidarischen hinter den Kolleg:innen der GDL. Der Streik ist genau die richtige Antwort. Für die Bosse wird es nie einen „geeigneten“ Moment für einen Streik geben.

Der Forderungskatalog der GDL orientiert sich nur am Level des öffentlichen Dienst. Vergleicht man diese Forderungen mit den Boni, die den DB-Vorständen ausgeschüttet wurden, wirken die Streikforderungen mehr als legitim. Statt zu fordern, dass die Kolleginnen der GDL sich mit einer Nullrunde, wie die EVG, zufrieden geben sollen, würden wir fragen, ob nicht sogar höhere Lohnerhöhungen angebracht wären. Genau dieselben Erfahrungen wie die Kolleg:innen der GDL haben auch andere Beschäftigte in anderen Bereichen gemacht. Während die Bosse dicke Profite in der Krise gemacht haben und weiter Dividenden ausgeschüttet wurden, soll bei unseren Löhnen gespart werden. Wir sollen verzichten, während die Bosse, weiter die Korken knallen lassen. Dadurch wird nochmal deutlich, dass die Kolleg:innen keine sich über die Interessen der breiten Bevölkerung stellende Gruppe sind. Der Kampf der GDL ist eigentlich ein Kampf, der in viel mehr Betrieben geführt werden sollte!

Echte Solidarität ist sich zusammen gegen die Umwälzung der Krisenkosten auf die breite Bevölkerung zu positionieren. Die Nieten im Nadelstreifen sitzen nicht mit uns im Boot.

Wir sagen:

  • Solidarität mit den streikenden Kolleg:innen! Gegen die Hetze der bürgerlichen Medien!
  • Volle Durchsetzung der Forderung!
  • Nein zur Anwendung des Tarifeinheitsgesetzes!
  • Transparenz über die Höhe aller Vermögen in Deutschland: Ungleichheit sichtbar machen, um sie zu bekämpfen!
  • Volle Verstaatlichung der DB unter demokratischer Kontrolle und Verwaltung durch Beschäftigte, Gewerkschaften und den Staat.
  • Finanzierung aller notwendigen Sanierungen und Lohnerhöhungen durch die Profite der Konzerne und Vermögen der Reichen!