Hochwasserkatastrophe: Aufruf an alle Mitglieder und Sympathisant:innen

Hochwasserkatastrophe: Aufruf an alle Mitglieder und Sympathisant:innen

Liebe Genoss:innen,

Teile unseres Bundeslandes NRW sind zerstört. Die Hochwasserkatastrophe hat auch im Nachbarbundesland Rheinland-Pfalz sowie weiteren Teilen Deutschlands gewütet. Menschen haben ihr Leben verloren. Zahlreiche Gebäude und ganze Straßenzüge wurden vollkommen vernichtet. Viele sind obdachlos und müssen in Notunterkünften ausharren. Andere konnten Zuflucht bei Freunden und Bekannten finden. Noch immer werden zahlreiche Personen vermisst. In vielen Orten fehlt Strom und eine gute Trinkwasserversorgung.
Die Flut ist in NRW mittlerweile zurückgegangen ist. Doch die Auswirkungen dieser Katastrophe werden immer deutlicher.
Bürgerliche Politiker:innen geben jetzt Interviews in Gummistiefeln und versuchen das Ereignis für den Bundestagswahlkampf zu nutzen. Dabei sind sie es, die den Katastrophenschutz kaputt gespart und den Klimawandel befeuert haben. Der Versuch, aus dem unsagbaren Leid politisches Kapital zu schlagen, widert uns an. Stattdessen braucht es schnelle Hilfe und ein politisches Programm, um die Katastrophen von morgen zu verhindern. Wir kämpfen für den dafür notwendigen Politikwechsel. Und wir rufen euch auf, selbst aktiv zu werden und Betroffenen, so gut es geht, zu helfen!

Wir rufen daher unsere komplette Mitgliedschaft und alle Sympathisant:innen auf: Informiert euch über die aktuelle Lage und bietet Hilfe an, insofern dies möglich ist! Organisiert euch in euren Basisgruppen oder schließt euch in sozialen Netzwerken zu Hilfsbrigaden zusammen!

Bitte tut dies nur, wenn ihr selbst dafür genügend Kapazitäten habt, sowohl physisch wie auch psychisch!

Es gibt aktuell sehr viele unterschiedliche Möglichkeiten zu helfen.
Für alle, die in der Nähe des Krisengebietes leben, macht es Sinn sich beim örtlichen Katastrophenschutz zu melden, bzw. bei Feuerwehr, DRK, ASB, Johanniter, Malteser, THW, DLRG usw. Einige Kommunen haben dafür auch Hotlines eingerichtet.
Zudem gibt es ebenfalls zahlreiche gemeinnützige Vereine sowie Sportvereine, die aktuell Spenden sammeln.
Bitte überprüft, ob die Spendenadressen, wenn ihr denn spenden möchtet auch seriös sind!
Diese Spenden müssen nicht immer mit Geld zu tun haben. In manchen Krisengebieten werden aktuell noch immer Kleidungsstücke in allen möglichen Größen gebraucht, sowie z.B. auch Spielzeuge und Bücher für Kinder, da für diese die Katastrophe besonders psychisch belastend ist. Auch werden teilweise noch Personen gesucht, die vor Ort in Notunterkünften die ehrenamtlichen Kräfte unterstützen. Das unterscheidet sich von Region zu Region jedoch stark – informiert euch, bevor ihr etwas tut.

WICHTIG:
Begebt euch bitte nie selbst unnötig in Gefahr! Die Lage direkt vor Ort ist immer noch unübersichtlich. Noch immer droht Infrastruktur (Häuser, Straßen usw.) einzustürzen bzw. zusammenzubrechen! Auch gut ausgebildete Rettungskräfte haben bereits ihr Leben verloren! Viele Gebiete sind zudem immer noch nicht zugänglich. Helft dort, wo ihr selbst sicher seid!
Begebt euch niemals an und ins Wasser! Die Strömungen können lagebedingt lebensgefährlich sein!
Haltet sämtliche Rettungswege für Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz frei!
Im Notfall immer die 112 anrufen!

Gemeinsam können wir unsere Solidarität mit den Opfern der Flutkatastrophe zeigen und für wirkliche Verbesserungen in dieser schwierigen Lage kämpfen!

Neben der unmittelbaren Hilfe stellt sich für viele Menschen aber auch die Frage: Wer kommt für die Schäden auf? Viele Menschen sind nicht gegen Hochwasser versichert. Die Hilfssummen, die Land und Bund in Aussicht gestellt haben, werden bei weitem nicht reichen. In den nächsten Wochen wird diese Frage eine zunehmend wichtige Rolle spielen. Helft Menschen dabei, Betroffenen-Initiativen zu bilden! Wenn sie beispielsweise Druck auf Versicherungen aufbauen wollen sollten sie sich unserer Unterstützung sicher sein.

Unsere Antwort auf diese Frage ist: Die Reichen sollen zahlen! Genug Geld haben sie. In dem Sinne werden wir in der nächsten Zeit – neben der konkreten Hilfe vor Ort – politische Statements sowie einen Flyer und eine Wandzeitung herausgeben. Am Mittwoch führen wir, gemeinsam mit dem Landesverband Rheinland-Pfalz, eine erste Online-Veranstaltung durch (siehe letztes Posting). Weitere sind angedacht, beispielsweise zum Austausch von Helfer:innen.

Seid ihr selbst vom Hochwasser betroffen und braucht Unterstützung? Meldet euch!

Sozialistische Grüße
Euer Landessprecher:innenrat