Solidarität mit den Beschäftigten bei ThyssenKrupp – Für Verstaatlichung der Stahlindustrie!

Am 20. September einigten sich die Stahlkonzerne ThyssenKrupp und Tata Steel auf die Fusion ihrer europäischen Stahlsparten, die bis Ende 2018 abgeschlossen sein soll. Mit der Vereinigung wollen die beiden verschuldeten Konzerne „Synergieeffekte“ erzeugen, die den Unternehmen neue Gewinne verschaffen sollen, aber voraussichtlich europaweit 4000 ArbeiterInnen ihren Job kosten werden – davon die Hälfte bei ThyssenKrupp.

Zurecht befürchten die ThyssenKrupp-Beschäftigten in Standorten wie Duisburg oder Bochum den Verlust ihrer Arbeitsplätze; die IG Metall ruft für den 22. September zu einer Demonstration mit anschließender Kundgebung in Bochum auf.

Als linksjugend [’solid] nrw rufen wir zur Teilnahme an dieser Demonstration auf! Los geht es um 9:00 Uhr ab dem ThyssenKrupp-Werk Bochum, Tor Süd, Essener Str. 244. Anschließend zieht der Demonstrationszug bis 10:00 Uhr auf den Platz vor das Kolosseum, Alleestraße 144. Wir wollen uns am Block der LINKEN beteiligen und ein kraftvolles Zeichen gegen die Profitgier der Bosse setzen, die tausende Arbeitsplätze opfern und damit die Existenzen von Menschen ruinieren, die seit Jahren im Betrieb sind.

Gleichzeitig sagen wir: Eine Demonstration als symbolischer Akt alleine genügt nicht! Wir sollten keinen einzigen Stellenabbau akzeptieren. Wenn es nicht „genug Arbeit“ für alle Beschäftigten gibt, dann soll die vorhandene Arbeit eben gerecht auf alle aufgeteilt werden – bei vollem Lohnausgleich! Wenn die Unternehmensführung bei ihren Plänen zum Stellenabbau bleibt, dann sollte die öffentliche Hand einschreiten und die betroffenen Betriebe entschädigungslos verstaatlichen, um die Arbeitsplätze zu erhalten, die Arbeitszeit zu verkürzen und die Beschäftigten selbst über die weitere Produktion entscheiden lassen zu können.

Über Jahrzehnte hat ThyssenKrupp fette Profite mit den Standorten im Ruhrgebiet eingefahren. Die Arbeitsplatzvernichtung wird die Öffentlichkeit mit Folgekosten wie Umschulungen, Arbeitslosenunterstützung und Sozialhilfe teuer zu bezahlen haben. Es gibt keinen Grund, wieso ein Privatunternehmen sich das Recht herausnehmen sollte, Millionengewinne zu machen, um die Öffentlichkeit danach zu betrügen, wenn es wirtschaftlich nicht mehr rund läuft. Die Beschäftigten selbst sollen demokratisch entscheiden, wie es mit den Betrieben und der Produktion weiterläuft, sie selbst wissen am besten, wie das funktioniert. Man kann aber nur kontrollieren, was einem auch gehört. Die Forderung nach einer „Industriestiftung“, die die maroden Betriebe zwar mit öffentlichem Geld wieder aufpeppelt, aber in Privathand belässt und nur verstärkte Mitbestimmung der Arbeitnehmerseite will, hilft dabei nicht weiter. Die Betriebe gehören in öffentliche Hand überführt – ohne Entschädigung für die Profitgeier der ThyssenKrupp-Chefetage und unter demokratischer Kontrolle der Arbeiter*Innen!