Kinderarbeit stoppen!

Kinderarbeit stoppen!

Der 12. Juni wurde 2002 von der Internationalen Arbeitsgemeinschaft der Vereinten Nationen zum Welttag gegen Kinderarbeit ausgerufen.

Weltweit arbeiten über 150 Millionen (Stand 2019) Kinder, dies entspricht jedem zehnten Kind. Kinderarbeit geschieht in vielen Kontexten: Auf dem Feld der Familie, in Minen, in Textilfabriken und auf Plantagen; rund die Hälfte der Kinder arbeitet in als gefährlich deklarierten Umgebungen. Expert:innen zufolge steigt die Zahl der Kinderarbeiter:innen aufgrund der Pandemie an. Die ökonomischen und sozialen Folgen von Corona zerstören Existenzen, insbesondere in ärmeren Ländern, sodass viele Familien die letzte Überlebenschance darin sehen, ihre Kinder mitarbeiten zu lassen.

Kinderarbeit zu nutzen ist aber auch für Kapitalist:innen attraktiv, da Kinder billige und rechtlose Arbeitskräfte sind. Ihnen muss kein Mindestlohn gezahlt werden. Etliche bekannte Marken greifen daher auf diese menschenverachtende Arbeitsweise zurück, um möglichst wenig für den Produktionsprozess zu zahlen. Für den eigenen Profit gehen viele Unternehmen über Leichen, denn jedes Jahr sterben 22.000 Kinder und Jugendliche (Stand 2012) bei Arbeitsunfällen.

Auch das neue Lieferkettengesetz wird die herrschenden Zustände nicht verändern. Durch dieses sollen Unternehmen für Verstöße gegen Menschenrechte und Umweltstandards in allen Phasen der Lieferkette, d. h. von der Herstellung eines Bestandteils eines Produkts bis zur fertigen Ware im Geschäft, sanktioniert werden. Die rechtlichen Konsequenzen werden von den Unternehmen getragen, da diese für ihren Produktionsprozess und deshalb auch für umweltschädliche bzw. menschenunwürdige Bedingungen in der Lieferkette haften.

Laut dem Lieferkettengesetz müssen 3000 große deutsche Firmen ab 2024 Strafen und Bußgelder in Kauf nehmen, wenn ihre ausländischen Zulieferer Kinder arbeiten lassen, die genaue Gesetzesvorlage weist allerdings einige Lücken und Probleme auf.

So werden beispielsweise die ersten Lieferketten nicht beachtet, obwohl genau dort die meiste Kinderarbeit verrichtet wird, zum Beispiel in Bergwerken für Mineralien und Erze. Zudem gilt das Gesetz nur für Firmen mit mindestens 1000 Beschäftigen. Kinderarbeit findet aber auch bei der Produktion kleinerer Firmen statt und sollte hier ebenfalls genau verfolgt und geahndet werden. Außerdem fehlt eine zivilrechtliche Haftung der Verantwortlichen.

Daher fordern wir:

  • eine Verschärfung des Lieferkettengesetzes und die konsequente Bestrafung von Kinderarbeit in jeglichen Produktionsschritten!
  • die Abschaffung von Kinderarbeit!
  • einen gerechten Lohn für alle und eine gerechte Verteilung der Güter!
  • den Sturz des Kapitalismus und seiner ausbeuterischen, menschenverachtenden Arbeitsbedingungen!